16.1 Konjunktionen - Einführung


Anmerkung: Dieses Kapitel ist knifflig. Wir hätten, wie unschwer einsichtig, die Möglichkeit gehabt, es so zu machen, wie alle anderen Lehrbücher das auch machen, wir hätten die Konjunktion vorstellen und ein paar Übersetzungen mit ein paar Beispielsätzen anfügen können. Die Konjunktionen hätten wir dann noch ordnen können, etwa alphabetisch oder gruppiert nach kausal, konzessiv, adversativ, temporal etc. etc.. Es so zu machen fanden wir aber didaktisch nicht so prickelnd, weil das in der Praxis zu Problemen führt. Wir haben es für günstiger befunden, die Bedeutungsnuancen der einzelnen Konjunktionen zu erklären, also auch aufzuzeigen, wann, welche Konjunktion durch eine andere ersetzt werden kann, und wann das nicht möglich ist. Weiter wollten wir aufzeigen, dass verschiedene Konjunktionen mit ihren deutschen Pendants zwar eine Schnittstelle haben, aber trotzdem nicht identisch sind. All das führt dann zu einem etwas sperrigen Text. Allerdings erscheint in der Analyse vieles schwieriger, als in der Praxis, meistens machen Sie es intuitiv richtig. Dieses Kapitel soll Ihnen dabei helfen, kritische Fälle, so denn nötig, selber aufzulösen. Wir würden jetzt folgendes Procedere vorschlagen. Lesen Sie sich dieses Kapitel durch, versuchen Sie aber nicht, sich das alles einzuprägen, das ist unmöglich. Achten Sie aber darauf, dass Sie das Vokabular der Sätze so halbwegs intus haben. Laden Sie sich dann die mp3 Datei herunter und hören Sie sich diese solange an, bis Sie alle Sätze verstehen, unter Umständen, müssen Sie halt immer mal wieder einen Satz nachschauen.

Über die generellen Probleme theoretischer Art Konjunktionen betreffend haben wir schon gesprochen. Das erste Problem betrifft die Definition. Diese ist Meyers Lexikon entnommen, Sie finden Unsinn dieser Art überall.

"Sprachwissenschaft: Bindewort; unflektierbares Wort, das der Verknüpfung von Wörtern, Wortgruppen und Sätzen dient, kann nebenordnenden (z. B. und, aber, nur) oder unterordnenden (z. B. als, da, dass) Sinn haben. Die unterordnenden Konjunktionen leiten Nebensätze ein."

http://lexikon.meyers.de/meyers/Konjunktion

Unsinn ist es, weil das Wort verknüpfen schlicht gar nichts bedeutet und zweitens, weil keine Abgrenzung zur Präposition stattfindet, die "verknüpft" nämlich auch "Wörter". Auch das Begriffspaar nebenordnend und unterordnend stiftet mehr Verwirrung als Klarheit und betrachtet man dann die Zuordnung der einzelnen Konjunktionen zu den Gruppen unterordnend und nebenordnend, wird man feststellen, dass je nach Tageslaune die eine Konjunktion der einen oder anderen Gruppe zugeschlagen wird. In der Regel werden unter die nebenordnenden Konjunktionen, auch wenn es so nie definiert wird, die Konjunktionen subsumiert, die einen Teilsatz ohne Verb anschließen, wobei dieser Teilsatz ohne Verb aber zu einem vollständigen Teilsatz mit Verb erweitert werden kann.

Peter und Anna gehen spazieren. => Peter geht spazieren und Anna geht auch spazieren.
Peter oder Anna müssen das Geschirr waschen. => Peter muss das Geschirr waschen oder Anna muss das Geschirr waschen.
Peter weiß es, aber Anna nicht. => Peter weiß es, aber Anna weiß es nicht.

Die "unterordnenden" Konjunktionen ordnen zwar niemanden unter noch sind sie untergeordnet, aber sie leiten immer einen vollständigen Teilsatz mit eigenem Verb ein.

Peter liest die Zeitung, während Anna einen Kaffee trinkt.
Peter liest die Zeitung, damit er Anna was erzählen kann.
Peter liest die Zeitung, weil Anna sie gekauft hat.

Die Einteilung der Konjunktionen in kausale, finale, konzessive, adversative, modale etc. etc. gehört zum Krankheitsbild der Geistes- und Sozialwissenschaften, da wird eingeteilt, bis sich die Balken biegen, nach dem "cui bono", wem nützt' s, fragt kein Mensch. Die Einteilung als Trockenübung ist sinnlos, wir haben aber im Kapitel "infinite Verbformen" gesehen, dass sich manche Tatbestände mit diesen Begrifflichkeiten besser erfassen lassen. Als Trockenübung allerdings ist diese Einteilung völlig sinnlos, es gibt für alles im Leben den falschen Zeitpunkt und den richtigen. Konjunktionen offenbaren auf jeden Fall immer die Beziehungen zwischen Teilsätzen (die Unterteilung in nebenordnend und unterordnend können Sie vergessen, das macht keinen Sinn), auch wenn man manchmal, wie bei und / oder, ein bisschen umstrukturieren muss, um es deutlich zu sehen. Die Präpositionen klären die Beziehungen zwischen einzelnen Substantiven.

Der Ansatz, der jetzt bei der Darstellung der Konjunktionen gewählt wird, ist der gleiche wie immer, es spielen ausschließlich didaktische Aspekte eine Rolle, das heißt konkret.

1)   Wir haben bei der Darstellung des Congiuntivo bereits darüber gesprochen, dass manche Konjunktionen den congiuntivo nach sich ziehen. Ist dies der Fall, wird dies durch Beispiele illustriert.
2) Wir haben uns bemüht, die Konjunktionen zusammen darzustellen, die eine ähnliche oder gleiche Bedeutung haben und, gesetzt den Fall die Verwendung ist nur ähnlich, die Unterschiede herauszuarbeiten.
3) Wie schon bei den Präpositionen, werden Sie die Konjunktionen, die eine genaue Entsprechung im Deutschen haben, hier nicht finden. Wir haben uns auf die Konjunktionen konzentriert, die eventuell Schwierigkeiten bereiten könnten. Über Konjunktionen wie "e / und", "o / oder", "ma / aber" gibt es nichts zu sagen, sie entsprechen genau ihrem deutschen Pendant. Sie sind zwar hochfrequent und wichtig, aber unproblematisch.





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